Damit die Bienen nicht verhungern und sie im Jahresverlauf ausreichend Nahrung zur Erhaltung der Völker und zur Honigerzeugung haben, können wir alle beitragen. 

Weg von Monokulturen im Garten und im Freiland, hin zu artenreichen Wiesen und Gartenbepflanzung. 

Die Honigmacher - ein Projekt der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen - haben eine Datenbank zusammengestellt, in der Sie ein Herbarium mit den wichtigsten Trachtpflanzen finden, einen Blühkalender, der die Trachpflanzen im Jahresverlauf zeigen und einen Empfehlungskatalog, in dem Sie sich selbst die besten Pflanzen für Ihren Garten zusammenstellen können.

Das alles und noch einiges mehr finden Sie unter

http://www.die-honigmacher.de/kurs2

https://www.garten.schule/bienenfreundlicher-garten/


Bienen verhungern mitten im Sommer

Imker und Wissenschaftler schlagen erneut Alarm:

Honigbienen verhungern mitten im Sommer. Die Landschaft ernährt ihre Insekten nicht mehr.

Küpfendorf-Steinheim, Darmstadt, Rosenfeld, 05. Aug. 2009
Die Honigbienen in Deutschland leiden mitten im Sommer an Futtermangel und würden verhungern, wenn sie nicht vom Imker mit Zuckerwasser am Leben erhalten würden.

Der Futtermangel in der Natur ist dramatisch“ erklärt Imkermeister Günter Friedmann, Sprecher der biodynamischen Demeter Imker, Träger des Förderpreises ökologischer Landbau und Mitbegründer des Netzwerks Blühende Landschaft. Beobachtungen an seinen eigenen Bienenvölkern und beunruhigende Meldungen von Imkerkollegen aus ganz Deutschland, veranlassen ihn, jetzt einen Alarmruf zu starten.. „Wenn nicht rasch ein Umdenken und ein neues Handeln in der Landwirtschaft erfolgt, werden wir stumme Sommer erleben - und sehen, dass die Bienen für die Bestäubung und damit auch für die Ernten unersetzlich sind“.

Friedmann ist seit 30 Jahren Berufsimker, aber „mit einer solchen Situation wurde ich noch nie konfrontiert“ betont er, “obwohl sich diese Entwicklung eigentlich seit mehreren Jahren anbahnt und auch zu den Bienenverlusten der letzten Jahre beigetragen hat“. Nach der Rapsblüte, Mitte bis Ende Mai, beginnt für die Bienen in vielen Regionen Deutschlands eine Zeit des Mangels und oft auch des Hungerns. Gerade in den Jahren, in denen es aus dem Wald keinen Honig zu gewinnen gibt, wird deutlich, dass auf den Feldern und Wiesen mittlerweile zu wenig blüht, um den Insekten ausreichend Nahrung zu bieten.

Verantwortlich für diesen Zustand ist nach Ansicht von Friedmann die sich immer weiter beschleunigende Intensivierung der Landwirtschaft. Insbesondere der Anbau von nachwachsenden Rohstoffen und die Gewinnung von Biogas wirken sich besondes dramatisch aus. In vielen Regionen dominiere zudem der Maisanbau und die Wiesen werden zur Gewinnung von Silage jeweils vor der Blüte so oft gemäht, dass dort für
blütenbesuchende Insekten nichts mehr zu holen ist.

Viel schlechter als den Honigbienen geht es Wildbienen und Schmetterlingen, deren Lobby zu klein sei. Direkt abhängig von den Insekten ist die Vogelwelt, die seit langem starke Rückgänge der Bestände verzeichnet. Imker Friedmann befürchtet für die Zukunft “stumme Sommer“.

Bestärkt wird er in dieser Ansicht von den Forschungen der Bienenwissenschaft. Professor Dr. Jürgen Tautz vom Biozentrum der Universität Würzburg bestätigt, dass sich sowohl durch die fehlende Menge als auch durch die mangelnde Vielfalt des noch vorhandenen Blütenangebotes die Fitness der Völker der Honigbienen zum Teil drastisch verschlechtert hat und „ein zu geringes und zu einseitiges Blütenangebot zur Schwächung und im Extremfall zum Zusammenbruch der Bienenvölker führt“.

Die Imker bringen Verständnis für die schwierige Situation der Landwirtschaft auf. Aber es sei „ doch eine absurde Situation, dass z.B. die Bauern immer größere Mengen an Milch zu immer niedrigen Milchpreisen produzieren müssen, und dass dadurch unsere Bienen verhungern“ so Friedmann. In dieser Situation ist die Politik gefordert, die steuernd eingreifen muss, damit die Entwicklung sowohl den Landwirten , als auch grundlegenden Bedürfnissen der Menschen und der Natur gerecht werden kann.

Netzwerk Blühende Landschaft
Koordination Holger Loritz
Fax +49 (0)3212 1096988
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